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  • Franziska Dittrich

010 – Quick-Tipps gegen Prokrastination




Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von nothing but mindfulness. , dem Podcast, in dem sich alles darum dreht, wie Du durch eine achtsame Haltung Dein Leben und die Welt verändern kannst. Mein Name ist Franziska Dittrich und ich freu mich total, dass Du heute wieder da bist und Deine Zeit mit mir teilst.

Heute möchte ich hier im Podcast ein neues Format einführen: die Quick Tipps. Ich habe mir überlegt, dass ich immer wieder zwischendurch kurze Folge einschiebe, in denen ich über Themen spreche, die uns alle beschäftigen und meine besten Tipps dazu mit Dir teile. Ich freue mich, wenn Du mir nach der Folge kurz Feedback dazu gibst, wie Du diese Idee findest und ob so etwas für Dich interessant ist.

Als Erstes habe ich ein Thema ausgewählt, das mir eine liebe Abonnentin vorgeschlagen hat. In den heutigen Quick-Tipps dreht sich alles darum, was wir tun können, wenn wir bestimmte Dinge immer wieder aufschieben.


Ich bin grundsätzlich ja immer ein Fan von Stift und Papier beim Hören von Podcasts, bei den Quick-Tipps würde ich es Dir aber wirklich dringend empfehlen, so kannst Du das Beste für Dich herausholen.

ABER: Bevor wir jetzt gleich loslegen, steht ja heute noch die Verkündung des Gewinners oder der Gewinnerin des 90-minütigen Online Coachings mit mir aus. An dieser Stelle nochmal tausend Dank an jeden Einzelnen, der sich die Zeit genommen hat, mir eine Bewertung zu schreiben. Das bedeutet mir wirklich viel. Und nur zur Info: Mir geht es hier wirklich nicht darum, mich in positivem Feedback zu suhlen, sondern einfach darum, dass Podcasts mit mehr Bewertungen besser auffindbar sind, was letztendlich dazu führt, dass meine Botschaft schneller und weiter in die Welt kommt.

Ich habe mir alle Namen auf kleine Zettelchen geschrieben und den Zufall entscheiden lassen. Falls Du heute nicht gewonnen hast, sei nicht traurig. Ich mache sicherlich in Zukunft wieder einmal eine solche Aktion. Gewonnen hat: MadeleineR. Bitte melde Dich per Email an mail@franziska-dittrich.com bei mir, um alles Weitere zu besprechen.


Nun aber zu den Quick-Tipps, ich wünsch Dir ganz viel Freude beim Hören.


Mal Hand auf’s Herz: Das Thema „Dinge aufschieben“ ist doch eines, das uns alle schon betroffen hat. Es gibt immer wieder Dinge, die wir absichtlich liegen lassen und deren Erledigung wir ewig vor uns herschieben, obwohl wir eigentlich wissen, dass wir sie sofort erledigen sollten.


Ich möchte dazu heute einen Ansatz mit Dir teilen, den ich in meinen Führungskräfte-Workshops im Kontext „Motivation und New Work“ vorstelle, denn wenn wir Dinge aufschieben, fehlt uns ja die Motivation dafür, sie direkt zu erledigen.

Ich bin überzeugt davon, dass Motivation von außen nicht funktioniert, daher findest Du jetzt gleich auch keine Tipps wie „Mach das, was Du am unliebsamsten findest zuerst.“ oder so ähnlich, denn das hat für mich selbst auch noch nie funktioniert. Wir wollen den Dingen also auf den Grund gehen und Ursachen herausfinden, anstatt Symptome zu bekämpfen. Übrigens ein Ansatz, den ich generell in meiner Arbeit verfolge.

Der Ansatz, den ich heute mit Dir teilen möchte ist der des „psychologischen Empowerments“, den Gretchen Spreitzer, eine Managementprofessorin an der Universität von Michigan im Jahr 1995 eingeführt hat.

Spreitzer sagt, dass psychologisches Empowerment auf vier Säulen basiert: Kompetenz, Bedeutsamkeit, Einfluss und Selbstbestimmung. Also wenn in diesen vier Dimensionen eine hohe Übereinstimmung unserer Wahrnehmung und der Aufgabe vorhanden ist, fühlen wir uns empowered bzw. motiviert.

Lass uns die vier Dimensionen anhand eines Beispiels durchgehen. Mal angenommen, ich habe heute vor, eine neue Podcastfolge aufzunehmen und schiebe das ewig vor mir her. Es wird morgen, übermorgen und die Folge ist immer noch nicht im Kasten. Woran könnte das liegen?

1. Es könnte an meinem wahrgenommenen Kompetenzgefühl liegen. Also wie kompetent (fachlich, methodisch, sozial und persönlich) fühle ich mich, diese Folge aufzunehmen? Fühle ich mich in der Lage, das gut hinzukriegen? Oder fehlt es mir an irgendetwas? Vielleicht an Informationen zu dem Thema, über das ich sprechen möchte?

2. Es könnte an meinem Bedeutsamkeitserleben liegen. Für wie sinnvoll halte ich es, diese Folge aufzunehmen? Habe ich das Gefühl, dass es wichtig ist, dass ich diese Folge jetzt aufnehme? Oder widerstrebt es vielleicht sogar meinen persönlichen Werten? Für wie wichtig halte ich es, dass Du diese Folge jemals zu hören kriegst?

3. Es könnte daran liegen, dass ich das Gefühl habe, mit dem, was ich tue, keinen Einfluss zu haben. Zum Beispiel darauf, wie viele Menschen die Folge dann hören. Oder darauf, ob die Folge bei Dir gut ankommt. Im schlimmsten Fall hört sie vielleicht sogar niemand und dann war der ganze Aufwand umsonst.

4. Es könnte daran liegen, dass ich beim Aufnehmen der Folge nicht selbstbestimmt handeln kann. Vielleicht muss ich eine Folge zu einem Thema machen, das mir jemand anders vorgegeben hat. Oder jemand hat mich gezwungen, die Folge an einem Ort aufzunehmen, an dem ich mich nicht wohlfühle.

Immer, wenn Du eine Aufgabe ewig vor Dir her schiebst, ist es vermutlich so, dass eine dieser vier Dimensionen betroffen ist. Entweder Dein Kompetenzgefühl, Dein Bedeutsamkeitserleben, das Gefühl, Kontrolle und Einfluss darüber zu haben oder Dein Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung.

Das Gute ist, dass wir immer die Möglichkeit haben, diese Dimensionen zumindest ein Stück weit für uns herzustellen.

Denk nun also einmal an das, was Du schon lange vor Dir her schiebst und stell Dir die folgenden vier Fragen. Drück auch gerne kurz nach jeder Frage auf Pause und mach Dir Notizen.

1. Fühle ich mich ausreichend kompetent, um diese Aufgabe zu erledigen?

Wenn nein: Wer oder was könnte mir dabei helfen, um die nötige Kompetenz zu erwerben? Zum Beispiel andere Menschen, Bücher, Podcasts, usw.


2. Habe ich das Gefühl, dass es wichtig und bedeutsam ist, was ich zu erledigen habe?

Wenn nein: Für wen oder was könnte es wichtig und bedeutsam sein? Zum Beispiel für Kunden, für meine Führungskraft, meine Eltern, usw.


3. Habe ich den Eindruck, dass ich mit der Erledigung dieser Aufgabe etwas oder jemanden beeinflussen bzw. einen Unterschied machen kann?

Wenn nein: Wenn es irgendetwas gäbe, worauf ich mit der Erledigung dieser Aufgabe Einfluss hätte, was könnte das sein? Zum Beispiel die Laune meiner Kollegen oder mein eigenes Wohlbefinden, usw.


4. Fühle ich mich beim Ausführen dieser Aufgabe autonom und selbstbestimmt?

Wenn nein: Wenn ich diese Aufgabe einfach erledigen MUSS, was daran kann ich zumindest selbst entscheiden? Zum Beispiel den Ausführungsort, die zeitliche Gestaltung, usw.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Deine Motivation nach dem Beantworten dieser vier Fragen schon deutlich größer ist als vorher. Schließlich streben wir Menschen immer danach, einen Sinn in den Dingen zu finden und wir möchten uns bei dem, was wir tun, kompetent, wichtig, einflussreich und selbstbestimmt fühlen.

Wenn Du merkst, dass es Dinge gibt, die Du einfach immer wieder aufschiebst, für die Du regelmäßig keinerlei Motivation aufbringen kannst, habe ich noch zwei weitere Tipps für Dich:

1. Überleg Dir einmal, ob Du in diesem Umfeld wirklich richtig bist. Also zum Beispiel in Deinem Job. Denn wenn Du einen Job hast, den Du grundsätzlich liebst, wirst Du auch hin und wieder bereit sein, Dinge in Kauf zu nehmen, die Dir nicht so viel Freude machen. Wenn es hier ständig zu Aufschieberei kommt, bist vielleicht nicht Du das Problem, sondern der Job.


2. Schau doch mal, ob Du diese unliebsame Aufgabe nicht einfach outsourcen kannst. Es scheint vielleicht kaum vorstellbar, aber es gibt für nahezu jede Aufgabe jemanden auf der Welt, der sie gern erledigt. Vielleicht kannst Du mit Deinen Kollegen, Deinem Partner, Deinen Freunden, Deiner Familie tauschen und stattdessen etwas anderes erledigen? Oder wenn es sich um eine Aufgabe im privaten Bereich handelt: Vielleicht kannst Du jemanden bezahlen dafür, dass er Deine Hemden bügelt oder einmal wöchentlich Deine Wohnung richtig gründlich putzt?

Ja, manches muss zweifelsohne einfach gemacht werden. Aber bei anderen Dingen müssen wir vielleicht auch gar nicht so streng mit uns sein, oder?

So, das waren meine Quick-Tipps gegen Prokrastination.


Ich hoffe, Du konntest etwas für Dich mitnehmen und hast in Zukunft zumindest ein besseres Verständnis dafür, warum Du Dinge überhaupt aufschiebst und mit welchen Fragen Du Dich selbst zurück auf die Spur bringen kannst.

Ich freue mich, wenn Du die Folge fleißig teilst und mir von Deinen Erfolgen berichtest.

Wir hören uns nächsten Dienstag. Und bis dahin, pass auf Dich auf, pack die Dinge an und denk daran: nothing but mindfulness... Bis bald!

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