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037 – 10 Dinge, die mich das Jahr 2020 gelehrt hat

Franziska Dittrich

Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von nothing but mindfulness. , dem Podcast, in dem sich alles darum dreht, wie Du durch eine achtsame Haltung Dein Leben und die Welt verändern kannst. Mein Name ist Franziska Dittrich und ich freu mich total, dass Du heute wieder da bist und Deine Zeit mit mir teilst.


Das Jahr 2020 steht jetzt kurz vor dem Ende. Wie in jedem Jahr habe ich auch heuer wieder die Zeit in den letzten Tagen genutzt, um etwas zu reflektieren, was ich in diesem Jahr gelernt habe. Ich habe mich dazu diesmal sogar ganz bewusst zwei Tage komplett aus dem Verkehr gezogen – ohne Telefon, ohne Medien, ohne Menschen, ohne alles. Zwei Tage nur mit mir. Falls Du das noch nie gemacht hast, kann ich es Dir auf jeden Fall empfehlen. Es hat so gut getan, mich einfach mal für eine Zeit nur mit mir selbst zu unterhalten und zu schauen, was gerade so in mir los ist.


In Summe würde ich sagen, es kommt mir so vor, als wäre das Jahr unglaublich schnell an mir vorbeigezogen, obwohl es so viele intensive Momente und Ereignisse gab. Bei näherer Betrachtung habe ich aber gemerkt, dass es doch auch in diesem Jahr wieder einige Lektionen gab, die ich mitnehmen darf. Diese 10 Dinge, die ich in 2020 gelernt habe, möchte ich in der heutigen Podcastfolge mit Dir teilen. Vielleicht dockt das eine oder andere bei Dir an. Am Ende müssen wir natürlich alle unsere Erfahrungen selbst machen, aber ein paar Denkanstöße können sicherlich nicht schaden. Ich werde zu jedem Learning ein paar Worte zur Erklärung hinzufügen, allerdings bewusst auch nicht zu viele, um noch genügend Interpretationsspielraum für Deine eigenen Gedanken zu lassen. Vielleicht kommt Dir das eine oder andere nicht ganz unbekannt vor, wenn Du hier regelmäßig dabei bist, aber Wiederholung schadet in diesem Fall nicht.


Ich wünsch Dir viel Freude beim Hören dieser letzten Folge im Jahr 2020.


1. Wer sich in der dunkelsten Stunde schlafen legt, verpasst den Sonnenaufgang.


Auf manche Dinge arbeiten wir eine gefühlte Ewigkeit hin und wenn wir kurz vor dem Ziel sind, kurz vor dem Moment, in dem die Sonne aufgeht, wird es nochmal kurz ganz furchtbar dunkel. Vielleicht befallen uns riesige Zweifel oder eine große Angst. Vielleicht glauben wir, uns hätten alle Kräfte verlassen, oder das Ziel wäre doch nicht das Richtige. Wenn wir in genau diesem Moment die Augen verschließen vor dem, was ist, weil wir es nicht fühlen wollen, können wir auch die unglaubliche Schönheit des Sonnenaufgangs, der kurz bevorsteht, nicht sehen und diese riesige Freude nicht fühlen. Manchmal hat dieses „schlafen legen“ sogar zur Folge, dass wir nochmal ein paar Runden drehen müssen, bis wir den Sonnenaufgang endlich zu Gesicht bekommen.


2. Jeder noch so kleine Stein im Schuh wird mit der Zeit zur unerträglichen Last.


Auf unserem Weg sind wir immer wieder mit größeren und kleineren Hindernissen konfrontiert. Mal funktioniert etwas nicht so, wie wir es uns vorstellen, mal macht uns von außen jemand oder etwas einen Strich durch die Rechnung. Die schlimmsten Hindernisse und auch die, die uns früher oder später in die Knie zwingen, sind aber letztendlich die kleinen Steinchen in unseren Schuhen. Gewohnheiten, Menschen, Glaubenssätze – ganz egal, was es ist, von dem Du denkst „Das geht schon, ist nicht so schlimm.“. Ich habe die Erfahrung gemacht: Es geht nicht. Jeder kleine Stein, von dem ich heute schon weiß, dass er da ist, muss raus aus meinem Schuh. Das klingt vielleicht radikal, aber früher oder später werden Deine Füße so wund sein, dass Du nicht mehr weiterkommst. Gestehe es Dir auf Deinem Weg zu, zu rasten, wann immer Dir der Sinn danach steht. Meistens spüren wir nämlich genau in den Zeiten dieser Rast, wie weh uns die Füße schon tun und können diese Gelegenheit nutzen, um unsere Schuhe auszuleeren.


3. Der Weg ist in echt immer anders als auf der Landkarte.


Sicherlich hast Du das auch schon erlebt: Du hast Dir irgendwo aus dem Internet einen Ort oder einen Weg ausgesucht und warst bei Deiner Ankunft total enttäuscht, weil Du etwas ganz anderes erwartet hast. Die Wahrheit ist: Wenn wir uns ärgern, verpassen wir alles. Wir wollen die Welt so sehen, wie wir sie gerne hätten und nicht so, wie sie tatsächlich ist. Vertraue niemals auf die Beschreibungen und die Fotos, oder die Erfahrungen anderer Menschen, die schon existieren. Geh selbst raus und mach Fotos mit Deinem Herzen. Am Ende sind das sowieso die Einzigen, die Dir für immer bleiben, weil sie eben deine Realität zeigen.


4. Nichts ist jemals gleich, weil wir selbst nicht gleich bleiben.


Ich denke oft wehmütig an vergangene Momente zurück und versuche dann, sie im Heute zu reproduzieren. Ich fahre an Orte zurück, treffe Menschen wieder... Und stelle dann fest, dass nichts mehr gleich ist. Eigentlich kein Wunder, denn wir bleiben auch selbst nie gleich. Selbst Dein Lieblingslied wird irgendwann unerträglich, weil seine Zeit einfach abgelaufen ist – weil Du Dich verändert hast. Nicht das Lied.


5. Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, geht noch Einiges.


Diese Erfahrung habe ich dieses Jahr auf verschiedene Art und Weise gemacht. Zum Beispiel bei meinem Umzug, bei Spaziergängen und immer wieder auch beim Yoga. Wenn Du glaubst, Du hast keine Kraft mehr, kommt von irgendwoher Kraft. Wenn Du glaubst, es geht nicht schöner, biegst Du um die nächste Ecke und siehst: es geht noch so viel schöner. Wenn Du denkst, Du bist an Deiner Grenze angelangt, reicht es manchmal, noch einmal tief ein- und auszuatmen und zack ist die Grenze verschoben. Sei realistisch und erwarte Wunder.


6. Wenn sich Dein Herz etwas wünscht, glaube ihm – IMMER!


Aber lerne vorher zu unterscheiden zwischen Kopf und Herz. Dein Herzschlag war das Erste, was in Deinem Körper funktioniert hat. Impulse von Deinem Herzen sind zwar leise und höflich, sie lügen aber nicht. Wenn Dein Herz sich etwas wirklich wünscht, werden alle Kräfte da draußen mobilisiert und sorgen dafür, dass Du es erreichen wirst. Manchmal auf eine Art und Weise, die Du Dir mit Deinem Verstand niemals hättest vorstellen können. Diese Herzenswünsche haben immer einen Sinn. Tu sie nicht ab, nur weil Du gerade den Sinn noch nicht verstehst.


7. Wenn wir uns mit anderen vergleichen, können wir nur verlieren.


Ganz egal, mit wem Du Dich vergleichst, Du machst immer einen elementaren Fehler. Du vergleichst Dich als „Gesamtpaket“ mit der Momentaufnahme, dem sichtbaren Teil einer anderen Person. Kein Wunder, dass Du dabei nur verlieren kannst. Wenn Du das dringende Bedürfnis hast, Dich zu vergleichen, dann vergleich Dich mit Deinem Ich von gestern, aber niemals mit anderen Menschen.


8. Wir wissen nie, wann etwas vorbei ist.


Alles beginnt irgendwann und alles endet irgendwann. Wenn wir an alles so herangehen, als hätten wir ewig Zeit, erkennen wir die wirklichen Schätze nicht und sind geknickt, wenn es dann auf einmal vorbei ist. Irgendwann ist für alles das letzte Mal und den Zeitpunkt bestimmen wir in vielen Fällen nicht selbst. Wenn wir beginnen, die Dinge im Moment zu schätzen und präsent bei dem sind, was wir gerade tun, brauchen wir uns niemals Vorwürfe machen, wenn es eines Tages vorbei ist, denn dann haben wir es gelebt. Jeden Sonnenuntergang, jede Umarmung, jedes Essen, jede Bewegung, jede Begegnung.


9. Den einen Sinn gibt es nicht – dafür viele kleine.


Wer ist heutzutage nicht auf der Suche nach Sinn? Auf der Suche nach etwas ganz Großem, die uns blind macht für all die kleinen Dinge am Wegesrand. Wenn alle Tage gleich sind, wenn wir so sehr in unseren Routinen verfahren sind, bemerken wir die guten Dinge nicht mehr, weil sie längst selbstverständlich geworden sind. „Jeder Moment des Suchens ist ein Moment der Begegnung.“, sagt Paulo Coelho. Und genau diese Momente der Begegnung sind aus meiner Sicht der Sinn. Die Begegnung mit anderen Menschen, mit Orten, mit Tieren, aber auch mit meinem Kaffee, einem Buch oder meiner Couch.


10. Es geht nicht darum, sich Bedürfnisse immer gleich zu erfüllen.


Vielmehr geht es darum, zu verstehen, woher sie kommen und worum es eigentlich geht. Ganz oft ist es gar nicht notwendig, aktiv zu werden und irgendetwas zu tun. Es genügt, wenn wir merken, dass da ein Bedürfnis ist, das uns etwas sagen will – unser Körper ist uns dabei gern jederzeit behilflich. Wenn wir verstanden haben, worum es geht, ist es manchmal besser, die Dinge einfach so zu belassen, wie sie sind und sich darüber zu freuen, dass sie gerade so sind. Alles kommt, wenn es an der Zeit ist. Nicht früher und nicht später.


Ich möchte hier zum Abschluss noch ein Zitat mit Dir teilen. Für viele Menschen war das Jahr 2020 von großer Angst geprägt. Auch ich hatte von Zeit zu Zeit Angst. „Aber diese Angst vergeht, wenn wir begreifen, dass unsere Geschichte und die Geschichte der Erde von derselben Hand geschrieben wurden.“, sagt Paulo Coelho. Dieser Satz ist mir „zufällig“ in einem Buch begegnet, das ich eigentlich schon einige Male gelesen habe und er hat mir eine Perspektive eröffnet, die für mich alles verändert hat.


Jetzt bleibt mir noch, DANKE zu sagen. Danke, dass Du hier im Jahr 2020, in dem Jahr, in dem dieser Podcast an den Start ging, so fleißig mit dabei warst. Danke für unzählige liebe Nachrichten, für so tolles Feedback und dafür, dass Du so viel Zeit mit mir geteilt hast. Das bedeutet mir wirklich viel.


Vielleicht hast Du Lust, auf Instagram Dein wichtigstes Learning mit mir zu teilen? Das fände ich sehr spannend.


Ich habe lange überlegt, welche Folge ich zum Jahresstart hier veröffentlichen könnte. Da es in dieser Zeit aber sowieso eine Flut an Input, guten Vorsätzen und irgendwelchen Ritualen gibt, habe ich mich bewusst dazu entschieden, nächsten Dienstag hier keine Folge hochzuladen. Es geht also am Dienstag, den 12.01.2021 weiter und ich freu mich, wenn Du dabei bist.


Ich wünsche Dir einen fantastischen Start ins neue Jahr und eine tolle Zeit. Bis bald.

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