Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von nothing but mindfulness. , dem Podcast, in dem sich alles darum dreht, wie Du durch eine achtsame Haltung Dein Leben und die Welt verändern kannst. Mein Name ist Franziska Dittrich und ich freu mich total, dass Du heute wieder da bist und Deine Zeit mit mir teilst.
Heute gibt es hier die erste Folge im Jahr 2021, drei Wochen später als ursprünglich geplant. Eine so lange Pause gab es im Podcast hier noch nie, aber mein Ziel ist es – das habe ich vor ein paar Monaten schonmal erwähnt - hier nur dann etwas zu sagen, wenn ich etwas zu sagen habe. Ich habe in den letzten Wochen sehr viel gelesen, selbst Podcasts gehört und mir von vielen Seiten Input geholt. Trotzdem ist der Funke der Inspiration irgendwie nicht so wirklich auf mich übergesprungen, deshalb habe ich mich dazu entschieden, auch keine neue Folge mit Dir zu teilen.
Bisher war es immer so, dass die Folgen am besten bei Dir angekommen sind, in denen ich mich mit einem Thema befasst habe, das für mich selbst aktuell war. Und tatsächlich war es nun ein paar Wochen so, dass mich einfach nichts beschäftigt hat. Das mag vielleicht ein bisschen komisch klingen, aber es war einfach so. Ich habe einfach so vor mich hin gemacht, gearbeitet und den Tagen und Wochen dabei zugeschaut, wie sie vergehen – vollkommen unspektakulär!
Heute hatte ich jetzt aber den Impuls, etwas mit Dir zu teilen zum Thema Glück, weil mir hier im Rückblick auf die letzten Wochen ein paar Dinge aufgefallen sind, die vielleicht auch für Dich neue Perspektiven aufwerfen.
Ich habe immer wieder erlebt – übrigens auch bei mir selbst – dass es momentan zeitweise ein richtiger Kraftakt ist, die Laune oben zu halten und in all dem Alltagstrott noch etwas Besonderes zu finden, etwas worüber wir uns wirklich freuen können.
Warum ist das so? Und wie können wir in der aktuellen Zeit unser Glück finden? Was können wir tun, wenn wir merken, dass Freude in unserem Leben gerade Mangelware ist?
Auf diese Fragen gehe ich in der heutigen Folge ein und ich teile eine kleine Weisheit mit Dir, die Dein Leben ganz grundlegend verändern kann.
Ich wünsch Dir ganz viel Freude beim Hören!
Wir leben jetzt schon seit einem Jahr in einer ganz neuen Realität, die wir uns alle sicherlich so nicht ausgesucht haben. Kaum noch etwas scheint so zu sein, wie es vorher war und unsere Tage haben sich grundlegend verändert.
Eigentlich, das ist mir letztens aufgefallen, als ich so vor mich hin sinniert habe, ist es für uns Menschen vollkommen natürlich, dass wir mit Umständen konfrontiert werden, die wir uns so nicht ausgesucht haben. Du hast Dir schließlich weder Deine Eltern, Dein Geschlecht, Deine Hautfarbe, Deinen Geburtsort noch die Anzahl an Schicksalsschlägen, Krankheiten, Herzbrüchen, usw. ausgesucht. Komischerweise fällt es uns relativ leicht, das alles trotzdem irgendwie hinzunehmen und in gewisser Weise damit zu arbeiten.
Einen Unterschied zu all dem gibt es aber zur aktuellen Situation doch. Vielleicht auch viele, aber auf einen möchte ich hier näher eingehen.
In „normalen Zeiten“ sind wir es gewohnt, dass wir sowohl auf Ablenkung als auch auf Bestätigung von außen zurückgreifen können. Wenn wir mit irgendetwas konfrontiert sind, das uns nicht gefällt, gehen wir raus und lenken uns ab. Oder wir finden irgendwo eine Gruppe von Menschen, die unsere Ansichten teilt, uns in unserer Meinung bestätigt oder uns für das, was wir sind, anerkennt. Momentan sind wir jetzt aber von sämtlichen Gelegenheiten der Ablenkung abgeschnitten. Und auch weitgehend vom Kontakt mit anderen Menschen, zumindest in dem Maß, das für uns in anderen Zeiten normal ist.
Wenn jetzt diese altgewohnten Ablenkungsmechanismen nicht mehr funktionieren, sind wir mit uns selbst konfrontiert. Etwas, das vielleicht erstmal harmlos klingt, für die meisten Menschen aber das wahrscheinlich Unlustigste und Unbequemste ist, was ihnen in ihrem Leben passieren kann.
Genau deswegen ist es momentan auch ein Kraftakt, die eigene Stimmung und Laune hochzuhalten, weil es im Außen nur so wenige Kraftquellen gibt, aus denen wir schöpfen können.
Meine Wahrheit ist – und davon bin ich übrigens zutiefst überzeugt – dass es diese vermeintlichen Kraftquellen im Außen sowieso nicht in dem Maß gibt, wie wir immer denken. Vielmehr sind das Pseudo-Kraftquellen, deren Mechanismus ich Dir hier kurz erläutern will.
Ganz viele Menschen ziehen Kraft daraus, von außen bestätigt zu werden in dem, was sie tun, denken, sagen und sind. Und um diese Bestätigung zu bekommen, sind wir es gewohnt, einen Preis zu bezahlen. Nämlich den Preis, dass wir beweisen, dass wir richtig sind. Das klingt vielleicht im ersten Moment absurd, ist aber leider traurige Realität. Wenn wir die Bestätigung bekommen, fühlen wir uns gut, manchmal vielleicht sogar euphorisch.
Wir werden schon von klein auf darauf gedrillt, unseren Fokus auf das zu richten, was wir falsch machen, bzw. was falsch an uns ist. In der Schule haben wir in unseren Prüfungen immer gehört „Du hast so und so viele Fehler gemacht.“. Kaum jemand hat sich darum bemüht, unsere Konzentration auf all das zu lenken, was wir gut gemacht haben. Und wenn wir das dann über Jahrzehnte hinweg so weiterspinnen, führt es am Ende bei den meisten Menschen dazu – und das ist übrigens auch eins der TOP-Themen in meinen ganzen Coachings – dass sie glauben, sie seien falsch.
Wenn wir jetzt noch einen Schritt weitergehen und die Annahme „Ich bin falsch“ (oder „nicht gut genug“, oder was auch immer) noch ausweiten auf unser Leben und sagen „Mein Leben ist falsch“, haben wir eine ziemlich genaue Anleitung dafür, wie wir uns den Zustand konstruieren können, in dem sich ein Großteil der Menschheit gerade befindet.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber besonders seit einem Jahr denke ich oft: „Dein Leben ist ganz schön langweilig...“ Im nächsten Moment schaltet sich dann mein Kopf wieder ein und sagt „Moment mal, was ist denn überhaupt die Definition eines langweiligen Lebens, bzw. auch im Umkehrschluss die eines ‚aufregenden‘ Lebens?“ Da erwische ich mich dann auch dabei, wie ich an mich selbst und mein Leben einen Maßstab anlege, den ich mir von außen diktieren lasse. Ich wünsche mir also genau diese Bestätigung von außen als Kraftquelle, von der ich vorhin gesprochen habe. Wenn ich dann an solchen Tagen noch den Fehler mache und gedankenlos durch soziale Medien scrolle, ist die gefühlte Katastrophe perfekt. Da kommt nämlich das wieder ins Spiel, was ich hier auch schon oft erwähnt habe: Wenn Du Dich selbst und Dein Leben als Ganzes mit einem Ausschnitt oder einem Teil einer anderen Person vergleichst, kannst Du nur verlieren! Du kannst nur verlieren. Es ist kein Wunder, dass Dich das unglücklich macht.
Eine Wahrheit ist also, dass es diese Kraftquellen im Außen wirklich nur ganz bedingt gibt. Ich will nicht sagen, es gibt sie gar nicht, denn das wäre gelogen. Aber das oberste Ziel sollte auf jeden Fall sein, dass Du diese Quelle in Dirfindest und Dich loslöst von dieser krampfhaften Suche. Das macht Dich nicht nur im jetzigen Moment glücklicher, sondern ist vor allem auch eine gute Lektion für die Zeit, die uns nach Corona erwartet.
Ein nächster Punkt auf unserem Weg zum Glück in der aktuellen Zeit ist mir letztens im Gespräch mit einer lieben Freundin bewusst geworden. Wir haben uns so unterhalten über all das, was momentan nicht möglich ist und uns auch darüber beschwert, dass es momentan ja nichts gibt, worauf wir uns freuen können. Kein geplanter Urlaub, keine Freizeitaktivitäten, usw. Im gleichen Zug ist dann aber eine Stimme in meinem Kopf laut geworden und hat gesagt: „Moment mal, vielleicht gibt es gerade nichts, worauf Du Dich freuen kannst, aber zweifelsohne gibt es doch genügend Dinge, worüber Du Dich freuen kannst!!!“ Wenn ich also einmal den Fokus wegnehme von der Zukunft und all dem, was in der Zukunft nicht möglich ist und mich stattdessen auf das konzentriere, was jetzt gerade toll ist, ändert sich auch schlagartig alles.
Mich hat das besonders erschreckt, weil ich selbst ja wirklich seit Jahren ein sehr achtsames Leben führe, zumindest denke ich das immer. Und Achtsamkeit bedeutet ja, im Hier und Jetzt zu sein bei dem, was ist. Da ist mir allerdings wieder bewusst geworden, wie oft meine Aufmerksamkeit sich doch im Schwelgen in der Vergangenheit oder im Träumen über die Zukunft verheddert. Die Wahrheit ist ja, dass wir überhaupt keine Ahnung haben, ob wir morgen wieder aufwachen. Wir wissen also auch in vermeintlich „normalen“ Zeiten gar nicht, ob wir unseren langersehnten Jahresurlaub überhaupt erleben werden. Das scheint aber total selbstverständlich zu sein. Wir gaukeln unserem Gehirn durch diese Vorfreude also monatelang etwas vor, von dem wir gar nicht wissen, ob es tatsächlich auch dazu kommt. Rein rational betrachtet ist das doch sogar ziemlich unfair, oder?
Die faire Variante wäre es doch, einfach einmal zu schauen: Worüber kann ich mich jetzt, hier und heute freuen? Was ist jetzt, hier und heute gerade gut?
Wenn wir also anfangen, uns die richtigen Fragen zu stellen und unseren Fokus entsprechend anpassen, finden wir auch in der jetzigen Zeit unglaublich viel Freude. Zum Beispiel darin, dass wir morgens aufgewacht sind und uns fit und ausgeschlafen fühlen. Darin, dass wir etwas zu essen haben und ein paar liebe Menschen um uns herum, die sich dafür interessieren, wie es uns geht. Die Liste könnte ich jetzt noch fortführen, aber ich denke, Du weißt schon, was ich meine. Diese klassischen Dinge eben, für die man jeden Tag dankbar sein sollte.
Eine Schwierigkeit bei dem Ganzen ist auch, dass wir Menschen so furchtbare Gewohnheitstiere sind und gar nicht wirklich offen für ein „anders“. Alles, was von dem abweicht, was wir bisher kennen, finden wir erstmal total blöd. Wir denken nicht in Gelegenheiten und Chancen, sondern wir denken in Schranken und Risiken.
Jetzt ist die beste Zeit, um zu lernen, zu erkunden und Dich zu erinnern, wer Du wirklich bist. Es gehört unglaublich viel Mut dazu, für Dich allein zu stehen und alles aus Dir selbst zu schöpfen. Auf Dauer geht das natürlich nicht, wir Menschen sind einfach soziale Wesen. Gleichzeitig ist es eine super Gelegenheit, Dich einfach einmal mit dem Gedanken anzufreunden, dass es auch für eine Weile genug sein kann, Dich Dir selbst zugehörig zu fühlen in einem Leben, das sich möglicherweise auch mal total langweilig und sinnlos anfühlt.
Die kleine Weisheit, die ich zu Beginn des Podcasts schon angeteasert habe lautet:
Deine Wirklichkeit ist das, wo Du hinschaust.
Eine ganz einzigartige Konstruktion, die es auf dieser Welt nur einmal gibt.
Siehst Du im Urlaub die wunderschöne Weite des Meeres oder die Müllberge auf der anderen Straßenseite? Siehst Du bei Deinem Spaziergang den dreckigen Boden unter Deinen Füßen oder die kleine, bunte Blume am Wegesrand? Siehst Du im Alltag all das, was Du noch machen musst, oder das, was Du schon geschafft hast?
Geh mal ein bisschen näher ran. Schau mal ein bisschen unvoreingenommener auf Dein Leben. Trau Dich mal, Dir ein ganz neues Urteil zu bilden. Fokussier Dich mal auf die vielen kleinen Besonderheiten, die jeder Tag zu bieten hat. Erinnere Dich mal an die vielen Menschen da draußen, denen Du lieb und teuer bist. Konzentrier Dich mal wieder auf all das, was Du schon geschafft hast und nicht auf das, was noch auf Deiner To Do-Liste steht. Heb Deinen Blick mal wieder vom Boden und achte auf die vielen schönen Dinge am Wegesrand. Deine Wirklichkeit ist das, wo Du hinschaust. Keiner kann Dir diese Wirklichkeit machen. Keine Regierung, kein Virus, kein Partner, kein Chef,... Du erschaffst sie Dir selbst in jedem einzelnen Moment. Lass uns mal schönere Wirklichkeiten erschaffen.
Schön, dass Du bis hierhin dabei warst. Ich hoffe, Du hast in dieser Folge wieder den ein oder anderen Denkanstoß für Dich mit in die Woche genommen. Wenn das so ist, teile den Podcast gern mit Freunden, Bekannten und Kollegen, dass wir hier gemeinsam noch mehr Menschen erreichen. Einen riesigen Gefallen würdest Du mir tun, wenn Du mir eine kurze Bewertung auf iTunes dalässt.
Ich freue mich, wenn Du bei der nächsten Folge wieder dabei bist. Bis dahin wünsche ich Dir eine gute Zeit. Pass auf Dich auf und lass es Dir gut gehen. Bis bald!
Nach all der Zeit alleine sein, die gesamte Familie zu verlieren und durch tiefe Phasen gewandert zu sein, muss ich dir Recht geben zu einem bestimmten Punkt. Ein Teil warum ich mich nicht hab unterkriegen lassen war eine Gruppe von Leuten die überall auf der Welt verstreut leben und die meine Ablenkung und Fenster mach Außerhalb waren. Alleine zu sein ohne andere Menschen, dazu sind wir nicht gemacht musste ich feststellen. Aber heute gibt es genug Möglichkeiten uns abzulenken, man muss sich nur umsehen.