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  • Franziska Dittrich

017 – Pass auf, was Du Dir wünschst!




Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von nothing but mindfulness. , dem Podcast, in dem sich alles darum dreht, wie Du durch eine achtsame Haltung Dein Leben und die Welt verändern kannst. Mein Name ist Franziska Dittrich und ich freu mich total, dass Du heute wieder da bist und Deine Zeit mit mir teilst.


Zunächst mal möchte ich mich bei Dir entschuldigen, dass es letzte Woche hier keine neue Folge gab. Als ich mit dem Podcast begonnen habe, habe ich mit mir selbst eine Vereinbarung getroffen, dass ich mich für die nächsten 12 Monate verpflichte, wöchentlich eine neue Folge hochzuladen. Aber allem Perfektionismus zum Trotz, habe ich es letzte Woche einfach zeitlich nicht hinbekommen. Ich bin zwischenzeitlich umgezogen und es gab so unglaublich viel zu tun, dass ich zum einen keinen Kopf hatte und zum anderen auch meinen eigenen Qualitätsansprüchen nicht gerecht geworden wäre. Daher habe ich mich dann schweren Herzens dazu entschieden, eine Woche zu pausieren.


Während der letzten Wochen habe ich wieder viel Inspiration und viele Themen für den Podcast gesammelt und möchte heute direkt mit einem davon starten, das für uns alle von Relevanz ist. Es geht um das Wünschen. Wir kriegen in unserem Kulturkreis schon als Kinder eingetrichtert „Wir sind hier nicht bei ‚Wünsch Dir was‘“. Dennoch wünschen wir uns als Menschen natürlich trotzdem ständig irgendetwas und bei näherer Betrachtung kann man sagen: das Meiste davon bekommen wir sogar. Vielleicht sind wir also doch bei „Wünsch Dir was“?


In der heutigen Folge geht es darum, weshalb wir genau darauf achten sollten, was wir uns wünschen. Ich will Dich dafür sensibilisieren, dass das Meiste von dem, was Du heute in Deinem Leben siehst, irgendwann mal ein Wunsch war und Dir wieder ein paar Tipps und Denkanstöße mit auf den Weg geben, wie Du das Wünschen ab sofort so zu Deinen Gunsten einsetzen kannst, dass am Ende auch das rauskommt, was Du eigentlich willst. In diesem Zuge werde ich Dich auch auf den ein oder anderen Denkfehler hinweisen.


Ich wünsch Dir ganz viel Freude beim Hören.


Bevor wir gleich einsteigen, will ich Dir wieder einmal kurz erzählen, wie es zu dieser Folge kam. Ich hatte letztens eine Anfrage für ein größeres Projekt, das ein paar Monate gedauert hätte. Der Kunde war super interessant und auch das Projekt an sich hätte mich total gereizt. Nach der üblichen Angebotsphase und einigen Gesprächen habe ich dann eine Absage bekommen. Es wäre wohl ganz knapp gewesen und ich hätte den Auftrag fast bekommen, am Ende hat aber doch jemand anders den Zuschlag bekommen.


Sicherlich kennst Du solche oder ähnliche Situationen aus Deinem Leben auch, oder? Du möchtest irgendetwas gerne, vielleicht sogar unbedingt und dann klappt es am Ende doch nicht. Was häufig passiert ist, dass wir dann dasitzen und denken „Na toll, jetzt hat das nicht geklappt, obwohl ich es doch unbedingt wollte...“


Was wir nur grundsätzlich falsch oder gar nicht verstehen ist:


Keiner unserer Wünsche bleibt ungehört!


Vielleicht regt sich jetzt im ersten Moment ein kleiner Widerstand in Dir und Du denkst, dass das nicht sein kann, bei all den Wünschen in Deinem Leben, die bisher vermeintlich unerfüllt geblieben sind.


Lass mich Dir an dem Beispiel von gerade eben erklären, was ich genau mit dieser Aussage meine.


Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie ich das alles in Zukunft gerne hätte. Also was genau anders sein soll als in meiner Angestellten-Zeit.


Freiheit, Leichtigkeit, Entwicklung, Freude – das waren für mich die Schlagworte, die mir sofort in den Sinn kamen, als ich mir ausgemalt habe, wie das Selbstständigen-Dasein für mich sein soll. Ganz egal, was also im Rahmen meiner Tätigkeit geschieht, es soll mit Leichtigkeit und Freude passieren, meine Freiheit soll stets gewahrt sein und ich möchte mich selbst und andere Menschen immer weiterentwickeln. Um das für mich so genau definieren zu können, war im Vorfeld natürlich jede Menge Arbeit an meinen Werten nötig. Wenn Dich das Thema interessiert, hör Dir gern die Podcastfolge #008 an. Lass Dich nicht vom Titel irritieren, generell geht es in der Folge zwar um Entscheidungen, aber das Thema Werte nimmt einen großen Platz ein.


Ich habe also einen Rahmen für mich definiert, sozusagen Regeln aufgestellt, nach denen ich in der Selbstständigkeit spielen möchte. Diesen Rahmen oder diese Regeln könnte man auch „Wünsche“ nennen. Wichtig bei diesen Wünschen ist auch, dass sie wirklich von Herzen kommen müssen, bzw. dass Du Dir überlegst, was Du durch die Erfüllung dieses Wunsches wirklich gewinnst.


Um Dir das an einem Beispiel zu verdeutlichen, lass uns annehmen, Dein Wunsch lautet „mehr Geld“. Die Frage ist, wenn Du dann wirklich mehr Geld hast, was ist dann anders? Also worum geht es eigentlich? Für mich bedeutet Geld zum Beispiel Freiheit. Frei entscheiden, wann, wo, wie und mit wem ich arbeite. Frei sein, mir auch mal eine Pause zu gönnen. Die Freiheit zu haben, genau das zu essen, worauf ich Hunger habe und nicht das, was vielleicht am günstigsten ist. Mein primärer Wunsch lautet daher also nicht „Geld“, sondern „Freiheit“.


Nun aber nochmal zurück. Freiheit, Leichtigkeit, Entwicklung und Freude – das waren die Wünsche, die ich für meine Selbstständigkeit festgelegt habe. Wenn nun irgendetwas im Rahmen meiner Selbstständigkeit nicht so klappt, wie ich es gerne möchte, also wenn ich zum Beispiel einen Auftrag nicht bekomme, den ich vermeintlich gerne gehabt hätte, stelle ich mir die Frage:


Welcher Deiner wirklichen Wünsche hat verhindert, dass Du diesen Auftrag bekommen hast?


Und ich muss Dir ehrlich sagen: Es gab noch keine Situation, in der ich diese Frage nicht beantworten konnte. Bei dem speziellen Auftrag, von dem ich Dir vorhin erzählt habe, wäre mein Wunsch nach Leichtigkeit absolut zu kurz gekommen. Ich hätte mich in ein komplett neues Themengebiet einarbeiten und einlesen müssen, viel Recherche-Arbeit betreiben und hätte horrende (unbezahlte) Vorbereitungszeit investieren müssen, um meinen Qualitätsstandards gerecht zu werden.


In anderen Situationen war es manchmal so, dass ich meine Freiheit hätte einbüßen müssen, weil die Vorgaben von den Auftraggebern sehr eng waren. Und manchmal hätte mich ein Auftrag auch beinahe meine Freude gekostet.


Was ich Dir also ganz grundsätzlich sagen möchte ist Folgendes: In unserem Leben gibt es immer irgendwann einen Zeitpunkt, an dem wir uns gewisse Dinge wünschen. Im Optimalfall passiert das so bewusst, wie es bei mir mit der Selbstständigkeit war. In sehr vielen Fällen wünschen wir uns aber auch unbewusst Dinge, die uns dann früher oder später das Leben zur Hölle machen. Wie schon gesagt, wenn ein Wunsch erstmal zum echten Herzenswunsch wird, also wenn wir etwas wirklich wollen, können wir uns sicher sein, dass das Leben ihn uns auch erfüllt – allerdings auf seine ganz eigene Art und Weise.


Wenn wir uns zum Beispiel schon als Kinder und dann auch im Erwachsenenalter nichts mehr wünschen als Aufmerksamkeit und Liebe von unserem Umfeld und irgendwann bewusst oder unbewusst gelernt haben, dass wir genau das immer dann bekommen, wenn wir krank sind, wird uns das Leben den Wunsch erfüllen – und zwar wie? Genau, indem es uns eine Krankheit schickt, die dafür sorgt, dass wir Aufmerksamkeit und Liebe bekommen.


Wenn wir uns nichts mehr wünschen als eine Pause von dem ganzen Stress den wir vielleicht täglich haben und nicht selbst für diese Pause sorgen, wird uns das Leben den Wunsch erfüllen – möglicherweise ebenfalls durch eine Krankheit, einen Unfall oder irgendein anderes Ereignis, das uns zur Ruhe zwingt.


Wenn wir uns insgeheim einen beruflichen Neustart wünschen, weil wir im aktuellen Job vielleicht totunglücklich sind, flattert unter Umständen eines Tages die Kündigung ins Haus, oder wir bekommen einen so unliebsamen Chef oder Kollegen, dass wir freiwillig das Feld räumen.


Du kannst also davon ausgehen:


Alles, was Du heute im Außen in Deinem Leben siehst, hast Du Dir zu irgendeinem Zeitpunkt gewünscht.


Man könnte sagen, dass das Leben eine Wunsch-Erfüll-Maschine ist. Das klingt doch total super, oder?

Ich stell mir das Leben und generell uns Menschen immer vor wie einen Computer. Wenn uns nie jemand erklärt, wie man einen Computer richtig bedient, machen wir vermutlich alles falsch, was wir falsch machen können und am Ende ist die Festplatte formatiert oder es kommt einfach irgendetwas heraus, was wir eigentlich gar nicht wollten. So ist es doch auch im Leben, oder? Wir haben oft Resultate im Außen, die wir vermeintlich so nie bestellt haben. Die Wahrheit ist aber: Wir bekommen – wie auch im Restaurant – nur das, was wir bestellen.


Ich habe in Bezug auf meine Selbstständigkeit also Freiheit, Leichtigkeit, Entwicklung und Freude bestellt – oder anders gesagt: Ich habe mir diese Punkte gewünscht und als Prioritäten definiert. Alles, was diesen Prioritäten nun widerspricht oder dazu führen würde, dass diese vier für mich elementaren Wünsche nicht erfüllt werden, wird von mir fernbleiben.


Wenn es in Deinem Leben etwas gibt, das Du Dir gerade wünschst (und ich bin mir sicher, da gibt es irgendetwas, vielleicht sogar Vieles) und vermeintlich einfach nicht bekommst, schau einmal genauer hin und frage Dich: Welcher (wenn auch unbewusste oder verdeckte) Wunsch könnte dafür verantwortlich sein, dass Dein aktueller Wunsch nicht in Erfüllung geht?


Es gibt in der Regel immer einen rational erklärbaren und nachvollziehbaren Grund dafür, warum wir etwas nicht bekommen. Wir müssen uns hierzu nur einfach selbst ganz ehrlich hinterfragen und manchmal vielleicht ein bisschen tiefer graben, bis wir der Sache auf den Grund kommen. So gesehen ist es sogar gut, dass wir hin und wieder mit unerfüllten Wünschen konfrontiert sind, weil wir nur so herausfinden können, welche alten Wünsche uns bis heute noch blockieren.


Drück gern kurz einmal auf Pause und mach Dir ein paar Gedanken zu der Frage. Wenn Du so noch nicht herausfinden konntest, weshalb Dein Wunsch nicht in Erfüllung geht, will ich Dich gleich noch auf einen elementaren Fehler hinweisen, den wir alle immer wieder machen. Auch hier kann nämlich die Ursache dafür liegen, dass Du gerade etwas anderes in Deinem Leben hast, als Du gerne haben möchtest.


Wir wissen genau, was wir nicht wollen. Wir wissen aber oft nicht, was wir stattdessen wollen.


Damit bist Du keinesfalls allein. Ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, wie ich in verschiedensten Angelegenheiten ganz genau weiß, was ich nicht will. Die Motivation lautet in diesen Fällen immer „weg von“ und nicht „hin zu“. Dieses Wissen über das, was wir nicht wollen, ist unglaublich gefährlich, denn sicherlich hast Du den Spruch „Where focus goes, energy flows.“, also „Die Energie fließt dorthin, wo Deine Aufmerksamkeit hin geht.“, auch schon gehört.


Lass uns das Ganze auch hier wieder an einem Beispiel anschauen.


Mal angenommen, Du hast gerade einen Job, in dem Du nicht glücklich bist. Die Arbeitszeiten gefallen Dir nicht, Du kommst mit Deinem Chef nicht zurecht und die Aufgaben findest Du langweilig. Außerdem verdienst Du Deiner Meinung nach zu wenig Geld. Daher beschließt Du jetzt, Dich aus dieser „Weg von-Motivation“ auf die Suche nach einem neuen Job zu machen. Mit all dem im Hinterkopf, was Du nicht willst. Fakt ist: Wenn wir nicht wissen, was wir wollen, werden wir es auch nie bekommen – wie denn auch? Das ist ungefähr so, wie wenn im Restaurant der Kellner kommt und Du sagst: „Ich hätte bitte gerne nicht die Spaghetti Bolognese und auch nicht den gemischten Salat. Die Lasagne möchte ich auch nicht und die Pizza mit Thunfisch erst recht nicht.“ Das Gute am Restaurant ist nur, dass der Kellner Dich wahrscheinlich etwas entgeistert anschauen und fragen wird: „Was wollen Sie denn dann stattdessen?“


Diese Frage müssten wir uns in unserem Leben selbst stellen, denn leider gibt es da keinen Kellner, der für die Aufnahme der Bestellungen verantwortlich ist. Solange wir aber immer nur gebetsmühlenartig das wiederholen, was wir nicht wollen, also was wir uns nicht wünschen, werden wir genau das vermutlich bekommen. Denn wie gerade schon gesagt: Die Energie folgt immer der Aufmerksamkeit.


Noch einmal zurück zu unserem Beispiel mit dem Job. Wie genau wünschst Du Dir denn Deine Arbeitszeiten? Wie soll Dein Chef sein? Welche Tätigkeiten fändest Du interessant? Und was glaubst Du, wie viel Geld wäre Deiner Aufgabe und Deiner Qualifikation angemessen? Schreib Dir all das auf.


In Zukunft, wenn Du merkst, dass in Deinem Kopf wieder einmal der „Das will ich so nicht-Modus“ an geht, stell Dir sofort die Frage: „Was will ich stattdessen?“


Du solltest auch wissen, dass alles, was gerade in Deinem Leben ist, für irgendetwas wichtig ist. Wenn Du also zum Beispiel gerade an einer Krankheit leidest und sie einfach nicht in den Griff bekommst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Dir gerade noch zu irgendetwas dient, sehr hoch. Vielleicht bekommst Du dadurch Aufmerksamkeit, oder Du bist gezwungen, Dir und Deinem Körper Ruhe zu gönnen. Sobald Du Dir nun etwas Neues wünschst, zum Beispiel Gesundheit, ist es wichtig, dass Du Dir schon vorab überlegst, wie Du Dir nach dem Wegfall der Krankheit trotzdem auch die Aufmerksamkeit oder die Ruhe holen kannst. Unser Gehirn mag Veränderungen ohnehin nicht, das habe ich hier im Podcast ja auch schon oft gesagt. Und ganz besonders scheut es diese Veränderungen dann, wenn es keinen Folge-Plan gibt. Also wenn wir nicht wissen, was dann kommt.


Wie wünscht man denn jetzt richtig?


Ich glaube, das Wichtigste ist, dass Du Dir im ersten Schritt einmal darüber bewusst wirst, welche Karteileichen in Deinem „unbewussten Wunsch-Speicher“ noch gespeichert sind. Anschließend solltest Du ganz klar Deine „Hin zu-Wünsche“ formulieren – am besten in der Gegenwarts-Form. Wenn Du das gemacht hast, gilt es, genau diese Wünsche noch einmal ordentlich zu hinterfragen und herauszufinden, was Du mit diesen Wünschen in Wahrheit erreichen oder bezwecken möchtest. Wenn Du das herausgefunden hast, ist es wohl eine der anstrengendsten Aufgaben, die unaufhörliche Stimme in Deinem Kopf davon zu überzeugen, dass der Wunsch NICHT zu groß, NICHT unrealistisch und NICHT überheblich ist. In der Regel passiert es nämlich fast immer, dass Deine Wünsche auch deshalb insgeheim unerfüllt bleiben, weil Dir der Glaube daran fehlt, dass sie überhaupt in Erfüllung gehen können.


Und dann? Ja, dann gilt es tatsächlich, den Platz zu räumen und dem Leben die Zügel zu überlassen. Denn nicht immer ist unser eigener Plan der Beste. In vielen Fällen gehen unsere Wünsche auf eine Art und Weise in Erfüllung, die wir uns selbst nie auch nur annähernd hätten vorstellen können. Das ist die Magie des Lebens und am Ende genau das, was das Leben lebenswert macht. Alles ist möglich!


Das war jetzt das Wort zum Dienstag und damit sind wir auch schon wieder am Ende der Folge angelangt. Ich hoffe, Du konntest wieder ein paar wertvolle Denkanstöße für Dich mitnehmen und wünschst in Zukunft ein bisschen bewusster.


Ich freue mich, wenn Du den Podcast mit Deiner Familie, all Deinen Freunden, Bekannten und Kollegen teilst und mir eine Bewertung auf iTunes hinterlässt.


Wir hören uns nächsten Dienstag wieder und bis dahin, pass auf Dich auf und denk daran: nothing but mindfulness... Bis bald!

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